DIE GESCHICHTE DES HEIMATFESTES

Umzüge haben in Laupheim eine lange Tradition

Schon im 19. Jahrhundert finden sich erste Spuren des Heimatfests – nach den Hungerjahren 1816/17 fand ein Dankesfest statt. Anlässlich der Verlegung des Oberamtssitzes nach Laupheim wurde 1845 ein großer Umzug organisiert. Im Zusammenhang mit den Siegesfeiern nach dem Krieg von 1870 wurde ein Fackel- und Lichterumzug durchgeführt.

Das große „landwirtschaftliche Bezirksfest“ wurde 1910 an zwei Tagen gefeiert, an das sich ein städtisches Kinderfest anschloss. Nach dem verlorenen 1. Weltkrieg wurde das Fest dann wesentlich bescheidener als Kinderfest gefeiert. Im Jahr 1919 gab es zum 50-jährigen Stadtjubiläum ebenfalls nur ein kleines Fest. Im Zusammenhang mit dem Reit- und Fahrturnier wurde 1924 ein Festumzug mit über 50 Wagen, 150 Reitern und vielen Musikkapellen durchgeführt.

 

Vom Heimattag zum Kinder- und Heimatfest

1927 initiierte Stadtrat Wilhelm Preßmar ein Kinderfest, das regelmäßig im September stattfinden sollte. Preßmar war äußerst beliebt und wurde liebevoll „Kinderfestonkel“ genannt. Damit war das „Laupheimer Kinderfest“ als jährlich stattfindendes Fest etabliert, bei dem die Kinder klar im Mittelpunkt standen. Im Laufe der Zeit hat der Begriff „Heimat“ immer mehr an Bedeutung gewonnen, so wurde 1929 erstmals der „Laupheimer Heimattag“ gefeiert. Von 1931 bis 1939 wurde der Heimattag durch ein Kinderfest ergänzt. Der Zweite Weltkrieg mit seinen Folgen hat diese Tradition unterbrochen und erst seit 1949 wurde der „Heimattag Laupheim“ wieder gefeiert. Dieser Name hat sich bis in die 50-er Jahre gehalten. Im Laufe der Zeit hat sich dann der Name „Kinder- und Heimatfest“ festgesetzt.

Vom Festkomitee zum Heimatfestausschuss

Das Fest musste organisiert werden. Diese Aufgabe hatte 1928 ein Festkomitee  übernommen, das aus dem Karnevalsverein hervorgangen ist. Wegen der größeren Vielfalt an schönen Blumen zum Schmuck wurde das Fest von September auf Juli verlegt. Im Laufe der Zeit bildete sich aus dem Festkomitee der „Heimatfestausschuss“ als Vereinigung von Bürgern, die sich die Organisation des Festes zur Aufgabe gemacht hatten. 2007 wurde der Förderkreis Kinder- und Heimatfest Laupheim“ gegründet, der seitdem mit Spenden unser Fest finanziell unterstützt. 2013 hat der neu gegründete Verein „Kinder- und Heimatfest Laupheim e.V.“ den Heimatfestausschuss ersetzt. Auf der Grundlage einer Vereinbarung mit der Stadt Laupheim ist er bis heute für die Erhaltung, Durchführung, Ausgestaltung und Weiterentwicklung des traditionellen Kinder- und Heimatfestes und die Förderung der Verbundenheit zur Heimatstadt Laupheim verantwortlich. Dieser Verein wird auch heute noch als „Heimatfestausschuss“ bezeichnet.

UNSER ROTTALMOLLE

Die Dampfzüge der 1904 eröffneten Bahnstrecke von Laupheim-West nach Schwendi wurden von der Bevölkerung Rottalmolle genannt. Unser Rottalmolle ist diesen Zügen nachempfunden. Seit 1949 ist er das Wahrzeichen des Kinder- und Heimatfests. Er fährt traditionell am Ende der Festumzüge. Sein unverwechselbarer Sound mit Dampfpfeife und Glocke weckt bei vielen erwachsenen Laupheimern schöne Erinnerungen an vergangene Heimatfeste und an ihre Fahrten mit dem Rottalmolle.

Unter der Verkleidung der Lokomotive steckt ein Unimog, der 2023 dank einer großzügigen Spende der Firma Rentschler Biopharma technisch vollständig überarbeitet werden konnte.



KINDERFESTSCHÄTZLA SINGEN UNSER HEIMATFESTLIED

 

„Am Himmel hoch die Sonne glänzt…“, die erste Zeile unseres Heimatfestlieds. Der Stadtrat Wilhelm Preßmar, auch „Kinderfestonkel“ genannt, hat das Lied 1927 zur Melodie des Frankenliedes getextet. Während des Festes ist es immer wieder zu hören. Seit 2012 singen die zwei „Kinderfestschätzla“ am Ende der Veranstaltungen das Lied, begleitet von der Stadtkapelle. Auch zum Beginn der großen Festzüge singen sie das Kinderfestlied vor der Tribüne. Inzwischen ist es auch zur Tradition geworden, dass sich das Publikum erhebt, um das Lied mitzusingen.

Für alle, laut mitsingen möchten:

 

 

Unser Heimatfestlied in einer Karaoke-Version zum Üben und Mitsingen.

 

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